Auf dieser Seite wird eine grobe Übersicht für einen guten Einstieg ins Thema Geocaching präsentiert. Eine ausführliche und detailliertere Beschreibung aller Aspekte des Geocaching finden sich auf www.cachewiki.de und geocaching-info.de.

Geocaching ist ein "OutDoor"-Hobby für Klein und Groß. Durch die Vielseitigkeit und den Variantenreichtum kann eigentlich jeder für seinen Geschmack das Richtige finden, vorausgesetzt er ist gerne draußen. Hier findet Ihr Informationen für Anfänger und Fortgeschrittene zum Thema.

Übersicht

Was ist Geocaching?
Welche Varianten gibt es?
Wie fange ich an?
Was brauche ich dafür?
Was ist zu beachten?
Was gibt es noch so?
Die dunkle Seite...
Einen eigenen Geocache verstecken
Wissenswertes für Einsteiger und Fortgeschrittene
  → Portale für Geocaching
  → Qualität und Bewertung von Geocaches
  → Software für Geocaching
  → Interessante Links
Geocaches von rolX

 

Was ist Geocaching?

Unter Geocaching versteht man eine moderne Art der Schnizeljagt, bei der die Verstecke mit Hilfe eines GPS Gerätes und Geo-Koordinaten gesucht werden. Die Informationen über die Verstecke können kostenlos über das Internet eingeholt werden. Hier ein paar Begriffserklärungen um den Text unten besser verstehen zu können:

  • Cache oder Geocache: Ein Behälter, der an bestimmten Koordinaten versteckt wurde, der mindestens ein Logbuch enthält
  • Geochecker: Ein Werkzeug im Internet zur Prüfung der Korrektheit ermittelter Koordinaten
  • Listing: Die Beschreibung eines Geocaches in einem Portal im Internet
  • Log / Logeintrag: Wird ein Geocache gefunden, so kann man sich zum Einen in dem im Behälter befindlichen Logbuch eintragen. Zusätzlich kann man einen ausführlicheren Logeintrag im Internet beim Cache - Listing hinterlassen. Zweiteren Eintrag kann man auch bei Nichtfinden erstellen.
  • Muggel: Frei aus Harry Potter. Hier sind damit alle Personen gemeint, die nicht wissen, was Geocaching ist.
  • Owner/Besitzer: Die Person, die einen Geocache versteckt hat und diesen pflegt und dafür verantwortlich ist.

 

Welche Varianten gibt es?

Wie im Einleitungstext beschrieben, bietet Geocaching viele verschiedene Facetten. Ich fange mal mit den Behältern und den Schwierigkeitsgraden an. Es gibt Caches, die gar keinen Behälter haben und somit es dort auch nichts zu finden gibt. Näheres dazu weiter unten. Normalerweise aber gibt es einen Behälter, der mindestens ein Logbuch enthält. In größeren Behältern findet man dann auch weitere Gegenstände, die als Tauschobjekte vom Finder gegen etwas gleichwertiges oder wertvolleres getauscht werden können. Die Behältergrößen im Einzelnen:

Nano oder kein Behälter oder Behältergröße unbekannt Nano oder unbekannt: Ein Behälter der Größe Nano ist etwa Fingerhut- groß oder kleiner. Meist ist er magnetisch und wird an einer Sitzbank oder einem Straßenschild versteckt. Er enthält ein sehr kleines Logbuch. Eine Stift um sich darin zu verewigen muss selbst mitgebracht werden.
Geocache Mikro Micro: Diese Behälter haben etwa die Größe eines Zylinders mit einem Durchmesser von ca. 3 cm und einer Höhe von etwa 5cm. Oft wird hierfür eine Fotofilmdose verwendet. Auch hier muss ein Stift mitgebracht werden. Leider sind ein Großteil der Geocaches kleine Micros, was den Spaß der Kinder an diesem Hobby stark einschränkt.
Geocache  Small Small: Ein Small Behälter hat in etwa die Größe einer kleinen Vesperdose. Ab- und zu sind hierin neben dem Logbuch auch Bleistift und Tauschobjekte enthalten. Generell ist es aber empfehlenswert, einen eigenen Stift oder Stempel dabei zu haben.
Geocache  Regular Regular: Wie die Bezeichnung schon andeutet, ist diese Größe, die mit einer normal großen Vesperdose bis Schuhkartongröße vergleichbar ist, die Standardgröße für Geocaching Behälter. Hierin ist ausreichend Platz für ein schönes Logbuch und eine größere Anzahl an Tauschobjekten. Hier haben Kinder besonders viel Freude an diesem Hobby.
Geocache Large  Large: Diese Behälter haben in etwa die Ausmaße eines Bierkastens oder größer. Die Kunst dabei ist, diese so zu verstecken oder in die Umwelt zu integrieren, dass nicht-Geocacher (auch Muggel genannt) diese nicht als Geocache identifizieren können. Diese Behälter bieten auch Platz für größere Tauschobjekte.

Neben der Größe haben Geocaches noch zwei weitere Hauptattribute. Diese sind einerseits die Schwierigkeit, das Versteck zu finden bzw. das Rätsel zu lösen und andererseits die Schwierigkeit, an das Versteck zu kommen, die sogenannte Terrain-Wertung. Beide Wertungen liegen im Ermessen des Cache-Owners, also der Person, die den Cache versteckt hat und diesen pflegt. Somit sind diese Bewertungen einigermaßen subjektiv.

Geocache  Schwierigkeit

Geocache Schwierigkeit

Difficulty: Die Schwierigkeitswertung gibt an, wie schwer es ist, ein Cache-Versteck zu finden oder wie schwierig es ist, ein Rätsel oder eine Aufgabe zu lösen, die zum Ziel führt. Dabei bedeutet 1 Stern/Balken, einfach und 5 Sterne/Balken sehr schwer.

Geocache Gelände

Geocache Gelände

Terrain: Die Geländewertung gibt an, wie schwer es ist, an das Cache-Versteck zu kommen. Dabei bedeutet 1 Stern/Balken, einfach, man kann den Cache beispielsweise auch mit einem Rollstuhl erreichen und heben. 5 Sterne/Balken bedeutet sehr schwer. Meist wird hier eine spezielle Ausrüstung wie einen Klettergurt, Taucherausrüstung, etc. benötigt. Über 2 Sterne/Balken bedeutet, dass das Ziel nicht per Fahrrad erreichbar ist usw.

 

Neben den gerade genannten Attributen, die jeder Geocache hat, gibt es verschiedene Cache-Typen. Die Wichtigsten will ich hier kurz erläutern:

Traditional Geocache

Traditional Cache

Traditional: Wie die Bezeichnung schon verrät, ist der traditionelle Cache der Standard und auch die häufigste Form eines Geocaches. Hier werden genau die GPS-Koordinaten angegeben, wo der Cache auch zu finden ist. Streng genommen können Traditional-Caches auch ohne GPS-Gerät gesucht werden, da man sich zu Hause eine Karte mit den markierten Zielkoordinaten ausdrucken kann und mit Hilfe dieser ist es oft möglich, das Ziel so genau zu bestimmen, dass der Behälter auch gefunden werden kann.

Multicache

Multicache

Multi-Cache: Der Multi-Cache ähnelt am meisten der traditionellen Schnizeljagt. Man bekommt Startkoordinaten und begibt sich zu diesen. vor Ort und mit Hilfe von Hinweisen aus dem Cache-Listing (Informationen über den Cache im Internet) hangelt man sich von Station zu Station, löst dort jeweils wieder Aufgaben oder sammelt Informationen um am Ende dann das "Final", also das Ziel mit dem eigentlichen Behälter zu finden. Die dabei zurückgelegte Strecke kann zwischen ein paar Metern und mehreren Kilometern variieren, die Anzahl der Stationen ist mindestens Zwei und nach oben gibt es eigentlich keine Grenze. Eine besondere Form des Multicaches ist der Night-Cache (NC). Diese Caches können nur Nachts gelöst/gefunden werden, da der Weg zum Ziel beispielsweise mit kleinen Reflektoren markiert ist, die nur Nachts mit Taschenlampe auszumachen sind.

Mysterie cache

Mysterie Cache

Mystery-Cache: Den Mystery- oder Rätselcache findet der, der zuvor eine Aufgabe oder ein Rätsel löst. Hier ist der Phantasie keine Grenze gesetzt. Oft hilft eine Recherche im Internet, oft aber auch nicht. In vielen Rätsel-Listings gibt es zur Überprüfung des Ergebnisses einen Geochecker mit Hilfe dessen die Korrektheit der ermittelten Koordinaten geprüft werden kann. Mehr dazu unter Wissenswertes. Eine besondere Form des Rätsel-Caches ist der Mathematik und Physik Cache (Mathe- und Physik Cache). Hier besteht die Aufgabe aus einer Mathematik- oder Physik Aufgabe. Diese Cache-Art gibt es nur auf der Plattform opencaching.de.

 Weitere Cachetypen, die allerdings nicht so häufig vorkommen, sind:

Webcam Cache

Webcam Cache

Webcam Cache: Bei einem Webcam Cache gibt es keinen Behälter zu finden. Die Schwierigkeit besteht hier darin, die Webcam ausfindig zu machen, sich selbst in das Blickfeld der Kamera zu stellen und dann einen Screenshot des Bildes mit sich selbst darauf zu erstellen. Dieses Bild muss dann als "Beweis" dass man dort gewesen ist im Internet hochgeladen werden.

Virtual Cache

Virtual Cache

Virtual-Cache: Auch beim Virtual Cache gibt es keinen Behälter zu finden. Hier geht es beispielsweise darum, einen außergewöhnlichen Gegenstand zusammen mit dem eigenen GPS-Gerät zu fotografieren. Anschließend muss das Bild zusammen mit den Koordinaten des Fundortes als "Beweis", dass man den Gegenstand gesehen/gefunden hat, als Logeintrag ins Internet hochgeladen werden.

Event Cache

Event Cache

Event-Cache: Eventcaches sind normalerweise an einen festen Termin gebunden. An diesem Termin treffen sich lokale und vielleicht auch überregionale Geocacher zum gemütlichen Beisammensein, Erfahrungen austauschen, Basteleien tauschen, grillen usw. Die Eventcaches werden dann nochmals aufgeteilt in Mega Events, Giga Events, Cache in Trash out Events und GPS Adventures. Es treffen sich also mehr oder noch mehr Leute, oder es gibt an dem Tag eine bestimmte Aufgabe zu lösen, wie z.B. weggeworfenen Müll aus der Natur zu holen und sachgemäß zu entsorgen.

Earth Cache

Letterbox Hybrid Cache

Whereigo Cache

Diese drei Cachearten gibt es nur auf der Plattform geocaching.com:
Earth-Cache: Auch bei Earth-Caches gibt es keinen Behälter zu finden. Er führt zu einer geologischen Besonderheit der Gegend, erklärt diese und um ihn zu lösen müssen dann eine oder mehrere Fragen zu dem geologischen Thema beantwortet werden. Die Lösung kann im Normalfall nur vor Ort ermittelt werden.
Letterbox Hybrid Cache: Diese Cacheart ist eine besondere Art eines Traditional Caches. Man findet den Behälter an den gegebenen Koordinaten. Im Behälter ist neben dem Logbuch auch ein Stempel enthalten, dessen Abdruck gesammelt werden kann. Letterboxing ist wie Geocaching eine eigene Art Hobby. Mehr dazu bei Wikipedia
Wherigo-Cache: Diese besondere Art der Geocaches erfordert zusätzliches Equipment. Es ist eine besondere Art des Multi-Caches, der die Aufgabe mit Hilfe einer Software, die das GPS Gerät abspielen muss, stellt. Mehr dazu auf wherigo.com.

 

Wie fange ich an?

Idealerweise beginnt man das Hobby zusammen mit einem Bekannten, der bereits etwas Erfahrung darin hat um einen ordentlichen Einstieg zu bekommen. Selbstverständlich kann man auch alleine loslegen. In dem Fall bitte das Kapitel "Was ist zu beachten" aufmerksam lesen. Anschließend besucht man eine Geocaching Plattform und prüft über die Kartenansicht, wo sich der nächstgelegene Geocache befindet. Idealerweise beginnt man mit einem Traditional Cache. Die beiden gebräuchlichsten Plattformen für Geocaching sind geocaching.com (kommerziell) und opencaching.de (nicht kommerziell). Beide Plattformen können kostenfrei genutzt werden. Bei geocaching.com gibt es allerdings nur die Basis Mitgliedschaft kostenlos. Will man alle Funktionen nutzen, ist ein Jahresbeitrag von ca. 30 € zu entrichten. Die Portale unterscheiden sich etwas in der Funktionalität und im Erscheinungsbild. Aber hauptsächlich in der Anzahl der gelisteten Geocaches. Hier hat geocaching.com eindeutig die Nase vorne. Viele Geocaches sind aber auf beiden Plattformen gelistet.

Was brauche ich dafür?

Um Geocaching betreiben zu können wird ein Computer oder ein Smartphone mit Internet Zugang benötigt um die Informationen über den Cache zu bekommen. Am besten meldet man sich an einem oder mehreren Geocaching Portalen an (opencaching.de, geocaching.com, ...) und besorgt sich die relevanten Informationen. Das zweite unverzichtbare Accessoire ist ein GPS-Gerät, das es ermöglicht, die Zielkoordinaten einzugeben um sich mit Hilfe des Geräts zum Ziel führen zu lassen. Das kann ein professionelles GPS-Gerät sein, oder auch ein Smartphone bzw. Tablet-PC mit GPS Empfänger. Selbstverständlich sind professionelle GPS Geräte präziser und schneller bei der Positionsaktualisierung, aber für den Anfang reicht auch ein Gerät, das ggf. bereits im Haushalt vorhanden ist. Zur Umgebung passende Kleidung und gutes Schuhwerk sowie ein Vesper und etwas zu trinken ist selbstredend. Das ist die Minimalausrüstung. Was zusätzlich dabei sein soll, darüber lässt sich streiten. Sicherlich sinnvoll ist ein Kugelschreiber oder Stempel für den Logeintrag vor Ort, eine kleine Tasche mit Tauschobjekten (z.B. Ü-Ei Figuren), ein kleines Spiegelchen, eine Taschenlampe, Gummihandschuhe, ...

Was ist zu beachten?

Geocaching ist ein tolles Hobby und kann viel Freude bereiten. Damit das dauerhaft so bleibt und auch andere "Cacher" Freude daran haben, sollten ein paar Regeln beachtet werden:

  • Das aufmerksame Lesen der Beschreibung hilft Unklarheiten vor Ort auszuräumen. Die Hinweise, die der Owner gibt sollen unbedingt beachtet werden. Sind alle Akkus aufgeladen? Eine ordentliche Vorbereitung ist der Schlüssel zur Freude an dem Hobby.
  • Wurde der Cache gefunden, ein Logeintrag hinterlassen und ggf. etwas getauscht, so sollte der Cache wieder exakt so versteckt werden, wie er vorgefunden wurde. Auch die Stelle, an der er gefunden wurde sollte so verlassen werden, wie sie vorgefunden wurde. Ausnahme: Wenn Müll herum liegt, darf dieser gerne mitgenommen und fachgerecht entsorgt werden. Unauffälliges Verhalten beim Suchen, Log eintragen und wieder verstecken ist sinnvoll. Wenn zu viele Leute in der Nähe sind, kommt man einfach später nochmals. Aber - wird man angesprochen, ist ein offenes Wort immer gut. Geocacher sind keine Geheimorganisation. Mit der Wahrheit erreicht man die Leute am besten und gewinnt vielleicht einen neuen leidenschaftlichen Geocacher.
  • Naturschutz ist oberstes Gebot! Bitte nicht alles kaputt trampeln, was unter die Sohlen kommt. Leise und behutsam vorgehen. Die befestigten Wege so lange wie möglich nicht verlassen.
  • Wer einen Defekt am Behälter feststellst oder versehentlich verursacht, sollte diesen umgehend dem Besitzer des Caches melden. So kann dieser das Problem zeitnah beheben. Auch ein feuchtes Logbuch sollte gemeldet werden.
  • Faires Tauschen ist Ehrensache. Ein Cache ist kein Mülleimer. Defekte Gegenstände gehören fachgerecht entsorgt. Idealerweise legt man Gegenstände in den Behälter, über die man sich selbst freuen würde. Bitte Nichts hineinlegen, was für Kinder gefährlich sein könnte. Z.B. Feuerzeuge, Taschenmesser, etc.
  • Es ist nur fair dem Cacheowner gegenüber, seine Erlebnisse und Erfahrung mit einem ordentlichen Logbucheintrag im Listing zu dokumentieren. Schließlich hat er einen Beitrag dazu geleistet, dass dieses Hobby überhaupt betrieben werden kann, hat Arbeit und Zeit investiert. Als kleines Dankeschön dafür ist ein ordentlicher Logeintrag Ehrensache. Auch bricht sich niemand einen dabei ab, bei einer Cache-Serie nicht bei allen Caches den gleichen Logeintrag (Copy & Paste) zu hinterlassen sondern individuelle Einträge zu schreiben. So viel Zeit muss sein.

Was gibt es noch so?

Wer selbst nicht so weit herum kommt kann einen "Trackable" auf den Weg schicken. Die häufigste Form dieser "nachverfolgbaren" Objekte sind TavelbugsGeoKrety oder Geocoins. Diese Objekte haben einen eindeutigen Code eingestanzt und können einen "Auftrag" haben. Beispielsweise "Wandere nach Neuseeland und dann wieder nach Hause". Sie werden dann in einem Geocache deponiert und können von anderen Geocachern auf die Reise mitgenommen werden. Wird er aus dem Behälter genommen, muss seine Reise von den jeweiligen Findern mit seiner eindeutigen ID im Internet dokumentiert werden. So kann sein Besitzer nachverfolgen, wo sich der Trackable aktuell befindet. Leider gehen Trackables gerne verloren. Weitere Informationen dazu im CacheWiki.

Die dunkle Seite...

Leider gibt es, wie überall sonst auch, negative Auswüchse bei diesem Hobby. Einerseits sind da die Leute, die gerne alles, was sie in die Finger bekommen, zerstören. Sei es aus Lust daran, aus Grobmotorik oder weil man zu faul zum Lesen ist. Häufiger gibt es aber die - ich nenne sie mal - Powercacher. Diese Gesellen haben es sich zur Aufgabe gemacht, ohne Sinn und Verstand die eigenen Statistiken, derart in die Höhe zu treiben, dass man sich schon fragt, ob man mit Geocaching Geld verdienen kann. Ein Durchschnitt von 5-15(!) Funden pro Tag und das über mehrere Jahre(!) kommt da schon mal vor. Das wird natürlich ohne Rücksicht auf Verluste (insbesondere im Bereich Natuschutz) betrieben. Mit Allradantrieb und Försterausweis wird so weit gefahren, wie nur möglich, um Zeit zu sparen. Oder es werden x kg CO2 in die Luft geblasen, um ein paar Micro Dosen an Stellen einzusammeln, die man sonst nie besuchen würde. Es wird in Horden losgezogen, wobei jeder aus der Gruppe dann für alle anderen Mitloggt, so kann ebenfalls die Schlagzahl erhöht werden. Der Ideenreichtum scheint hier unermesslich zu sein.
Wie auch immer. Generell würde ich sagen: Jedem das Seine. Aber schlussendlich schadet so etwas der ganzen Geocaching Gemeinde und wird über kurz oder lang für einen schlechten Ruf und für allerlei Verbote sorgen. Vorallem aber dafür, dass Geocaching zum Feind von Förstern und Naturschutz wird. Und das ist genau das Gegenteil davon, was der ursprüngliche Gedanke war: Die Natur den Menschen wieder näher bringen und ein Gefühl für die Faszination derselben zu entwickeln.

Selbst einen Geocache verstecken

Die Versuchung ist groß, wenn der Funke übergesprungen ist, selbst einen Geocache zu verstecken. Das ist grundsätzlich eine gute Idee, aber auch hier gibt es ein paar Dinge zu beachten und zu bedenken.

  • Zitat (freie Übersetzung): "Wenn Du planst, einen Geocache zu verstecken, dann überlege dir den Grund, warum du Leute zu dieser Stelle führst. Wenn der einzige Grund der Geocache ist, dann suche eine bessere Stelle." – briansnat
  • Sinnvoll ist das Beachten der von Groundspeak vorgegebenen Guidlines, die hier auch auf deutsch verfügbar sind. Auch wenn der Cache nicht auf deren Plattform gelistet wird gibt es einen Grund, warum diese teilweise strengen Regeln aufgestellt wurden. Sie entstanden aus jahrelanger Erfahrung mit dem Thema. Beispielsweise sollen Geocaches einen Mindestabstand von Bahngeleisen haben, nicht auf Privatgrundsücken ohne schriftliche Erlaubnis des Grundstückbesitzers versteckt oder abseits der Wege in Naturschutzgebieten gelegt werden. Das aufmerksame Lesen und Einhalten dieser Regelungen kann viel Arbeit und Ärger ersparen.
  • Erfahrung steigert die Qualität. Ich habe mehrfach gelesen, dass man mindestens 20 Geocaches gefunden haben soll, bevor man selbst den ersten Cache versteckt. Ich persönlich würde die Zahl eher auf 50 oder 100 erhöhen.
  • Ein Geocache sollte eine gewisse Zeit (mehrere Jahre) verfügbar sein. In dieser Zeit will er gepflegt und betreut werden. Das kann zeitintensiv werden. Wer dazu nicht bereit ist, sollte davon absehen einen Geocache zu legen.
  • Ein Ort verändert sich teilweise erheblich im Laufe der Jahreszeiten. Was im Winter problemlos zugänig ist, lässt sich im Sommer nicht mehr betreten, weil der Boden weich oder das Gestrüpp zu dicht gewachsen ist. Auch die Zeckengefahr darf nicht unterschätzt werden.
  • Micro Caches an irgendwelchen Telefonzellen oder Parkbänken gibt es zuhauf. Wer sich etwas besonderes überlegt, die Behältergröße so groß wie möglich wählt, vielleicht eine schöne Bastelei präsentiert und eine Stelle aussucht, die wirklich etwas Besonderes ist, hat die besseren Chancen viele Favoritenpunkte und gute GCVote Wertungen zu bekommen. Wer dann noch dazu passend das Listing schön und interessant gestaltet und mit dem ein- oder anderen schönen, passenden Bild würzt, wird viele positive und lobende Kommentare im Logbuch finden. Nicht die Masse macht es, die Qualität ist ausschlaggebend.
  • Bevor ein Cache veröffentlicht wird sollte er von mindestens einem anderen Geocacher testweise gesucht (und gefunden) werden. Das ist vor Allem bei Multi-Caches empfehlenswert. Idealerweise ohne Begleitung des Cacheowners. So werden Fehler und ungenaue Koordinaten aufgedeckt.

Beispiel Geocache Bastelei
Beispiel für einen selbstgebastelten Cachebehälter. Das Logbuch lässt sich seitlich herausziehen
und nach dem Eintrag mit der Kurbel wieder einrollen.

Wissenswertes für Einsteiger und Fortgeschrittene

  • Portale für Geocaching: Wie weiter oben bereits beschrieben gibt es verschiedene Internetportale für Geocaching. In Deutschland sind die bekanntesten geocaching.com (kommerziell) und opencaching.de (nicht kommerziell). Auf weitere Portale wie beispielsweise navicache.com oder terracaching.com gehe ich nicht weiter ein, da sie praktisch in Deutschland kaum genutzt werden und somit nur wenige Caches gelistet sind. Leider ist es für Cachebesitzer meist zu Aufwändig, ihre Caches in mehreren Portalen zu pflegen und so ziehen sich die Meisten schlussendlich auf geocaching.com als einzige Plattform zurück. Das ist sehr schade denn die Plattform opencaching.de bietet einige tolle und interessante Funktionen, Möglichkeiten und Freiheiten, die es beim Platzhirschen nicht gibt.
  • Qualität und Bewertung von Geocaches: Beginnt man mit dem Hobby Geocaching, spielt die Qualität der Caches eine eher untergeordnete Rolle. Mit der Zeit ist man es aber meist leid, den hundertsten Micro-Cache an einer viel befahrenen Straßenkreuzung zu suchen. Der Spaß ist um ein vielfaches höher, wenn die Örtlichkeit interessant ist, das Versteck oder der Behälter schön gestaltet sind oder eine gut ausgeklügelte Aufgabe zu lösen ist. Auch ein gut gestaltetes Listing weckt das Interesse. Um herauszufinden, ob es lohnt einen Geocache zu suchen, gibt es mehrere Möglichkeiten:

    1. Logeinträge: Liest man ein paar Logeinträge eines Caches durch, bekommt man ein grobes Gefühl dafür, wieviel Mühe sich der Cachebesitzer gemacht hat, ob die Gegend schön ist oder ob die Koordinaten stimmen.
    2. Favoritenpunkte: geocaching.com und opencaching.de haben ein integriertes Favoriten Punktesystem. Premium Mirglieder bei geocaching.com und angemeldete Mitglieder bei opencaching.de können für alle 10 gefundenen Geocaches je einen Favoritenpunkt vergeben. Umso mehr Favoritenpunkte ein Cache besitzt, desto größer ist die Chance, dass es ein guter Cache ist. Dieses Bewertungssystem ist aber mit Vorsicht zu genießen. Denn gibt es in einer Gegend viele gute Caches, wird häufig nur ein Favoritenpunkt für alle Caches zusammen vergeben. Basis Mitglieder bei geocaching.com können gar keine Bewertung abgeben. Häufig werden Favoritenpunkte auch nur unter "Freunden" vergeben.
    3. 5 Sterne System mit CacheVote: Fabian Schedler, ein Entwickler und Geocacher hat ein Bewertungssystem namens CacheVote als Nachfolger des bisher etablierten Bewertungssystems GCVote entwickelt. Die Anmeldung dort ist kostenlos. CacheVote steht als AddOn für alle gängigen Webbrowser (FireFox, Chrome, Opera, Edge, Safari) zur Verfügung und integriert sich komplett in die Webseiten von geocaching.com. Leider aber eben nur bei geocaching.com. So kann von jedem bei CacheVote registrierten Nutzer jeder Cache nach dem 5 Sterne-System bewertet werden. Da CacheVote die Bewertungen von GCVote, das einigermaßen weit verbreitet war, übernehmen kann, ist eine Großzahl der bei geocaching.com gelisteten Caches bereits mehrfach bewertet und es hat sich gezeigt, dass die Bewertungen meist sehr ähnlich sind, was dann ein einigermaßen zuverlässiges Bild über die Qualität des jeweiligen Caches zeigt. Dabei bedeutet:
      • GCVote Sterne: schlecht
      • GCVote Sterne: schwach
      • GCVote Sterne: durchschnittlich
      • GCVote Sterne: gut
      • GCVote Sterne: großartig

      Die Vor- und Nachteile von CacheVote liegen auf der Hand:
      + Jeder kann mitmachen (Basic- und Premium Mitglieder)
      + Kostenlose Nutzung
      + Einfache Installation, nahezu alle gängigen Browser werden unterstützt
      + Es muss mit Bewertungen nicht "gespart" werden, da jeder Cache bewertet werden kann
      + Einigermaßen große Verbreitung und somit brauchbare Bewertungen
      + Sehr einfaches und intuitives Handling (1 Klick), da volle Integration in die geocaching.com Webseite
      + Übersichtliche Anzeige der Bewertungen in der Cachebeschreibung
      + Jede Bewertung kann jederzeit einfach korrigiert werden
      - Nur für geocaching.com verfügbar

      Weitere Details und eine Installationsbeschreibung ist auf der HomePage von CacheVote zu finden.
  • Software für Geocaching: Zum Thema Software ließe sich ein riesiger Artikel schreiben. Ich will hier nur ein paar Softwarebezeichnungen nennen, damit man mit einer Internetsuche schneller ans Ziel kommt:
Logo

Software Name
+ Link

System/Basis Kosten unterstützte Portale funktioniert
offline
Kurzbeschreibung
 C:Geo Logo C:Geo Android kostenlos geocaching.com
opencaching.de
GPX Import
ja Mobiles Geocaching Programm für Android Smartphones und Tablet PCs. C:Geo ist wahrscheinlich die meist genutzte Geocaching App. Per GPX Import kompatibel zu allen Portalen, die GPX Dateien erzeugen können.
CacheBox Logo CacheBox Android
Windows Phone
Windows CE
kostenlos geocaching.com
GPX Import
ja Open Source Projekt für mobiles Geocaching. Funktioniert auch prima auf alten Smartphones mit Windows CE 5 und 6. Per GPX Import kompatibel zu allen Portalen, die GPX Dateien erzeugen können.
 GeoCaches Logo GeoCaches IOS (iPhone/iPad) kostenlos opencaching.de
opencaching.xx (diverse OC Plattformen)
geocaching.com
geocaching.su
ja Klein aber fein. Kostenlose GC App ohne Schnickschnack für Apple Fans. Da die GC.com API verwendet wird können Basic Member bei GC.com nur 3 Caches/Tag laden. Die Karte zeigt aber alle Caches an. Die Caches der OC Plattformen können unlimitiert angezeigt werden. Einmal geladene Caches behält die App im Cache. Sie sind nach dem ersten Laden nicht mehr von der Limitierung betroffen.
 Geocaching Intro Logo Official Groundspeak App I-Phone
Android
Windows Phone
Intro App frei
Vollversion ca. 8€
geocaching.com nein Offizielle Geocaching App von Groundspeak. Ich kenne nur die freie Version und die ist ziemlich "bescheiden" und somit keine Empfehlung von mir.
 GCZ II Logo gcz II  Windows CE kostenlos geocaching.com
GPX Import
 ja Diese App ist eigentlich veraltet und wird auch nicht mehr supportet. Online können damit auch keine Daten mehr geladen werden. Es gibt aber ein Tool (gczII Downloader) mit Hilfe dessen Caches von geocaching.com geladen werden können. Aus dem Programm heraus können dann GPX Dateien erstellt werden. Das macht das Programm für Basic-Member besonders interessant :-)
  • Interessante Links: Für eine ordentliche Vorbereitung zum Geocachen, um Aufgaben zu lösen oder wenn ein Geocache gelegt werden soll können folgende Links hilfreich sein:
CacheVote Wie weiter oben bereits beschrieben, das AddOn für alle gängigen Browser um Geocaches von geocaching.com ordentlich berwerten- und Bewertungen anschauen zu können.
gctour.madd.in Hier gibt es ein Greasemonkey AddIn für FireFox mit welchem sich sehr einfach GPX Dateien auch für Basic-Member von geocaching.com erstellen lassen.
gctoolbox.de Auf dieser Seite findet Ihr allerlei sehr gut brauchbare Werkzeuge um Peilungen, Koordinatenabstände, Binärumrechnungen, usw. vorzunehmen. Durchstöbern lohnt sich, denn es ist immer gut, wenn man weiß wo's steht !
buchstabenwortwert.de Passend dazu auch der Rechner um Worte in Zahlen umzurechnen. Der Buchstabenwortwertrechner (BWW)
GPS Visualizer Auf dieser Webseite können mehrere Wegepunkte auf einer Karte angezeigt werden. Die Wegepunkte können auch aus einer Datei geladen werden.
GPS Geoplaner Diese Webseite ist ideal um GPS Koordinaten zu ermitteln, diese zu prüfen oder auf einer Karte anzeigen zu lassen. Mehrere Koordinatenformate werden unterstützt. Der Geoplaner ist auch sehr gut zur Umrechnung der verschiedenen Koordinatenformate geeignet.

Meine eigenen Geocaches (gelistet auf opencaching.de und geocaching.com)

Typ Name des Caches Größe Schwierigkeit Kommentar
Geocache Alpenpanorama by rolX Alpenpanorama - vom Hochgrat bis zur Jungfrau (DE/EN) Mein erster Multi: Vorsicht - knifflige Aufgaben!
Geocache Bug by rolX Bug Mein persönlicher Favorit. Cache mit AHA! Effekt
Geocache Alte Eisenbahnbrücke by rolX Lost place: Alte Eisenbahnbrücke Markdorf Den gibt's nur bei opencaching.de
Geocache Salvesenklamm by rolX Salvesenklamm - Schicht für Schicht Klein aber fein diese Klamm. Auf jeden Fall einen Besuch wert!
Wiesencache - Hast Du die Peilung? Mein Erster... sicher nicht optimal, aber schlimmer geht immer :-)
Wilhelmshöhe (DE/EN) Ein Klassiker. Schöne Stelle, etwas Knobelei dabei.